Möglichkeit zu Darstellung des Übertragungskette und der Auflösung, Samplerate

Begonnen von Curio, 21. Juli 2020, 13:13:38

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Curio

Hallo,

Gibt es in Foobar2000 die Möglichkeit, die Übertragungskette mit entsprechenden Transformierungen, Auflösungen, Sampleraten und Bitraten darzustellen?
Ich habe diese Funktion in Roon kennengelernt und fand sie sehr hilfreich bei der drahtlosen Musikübertragung.

Ich benutze Foobar2000 zur drahtlosen Übertragung von HiRes Musik vom Synology NAS auf eine Naim Mu-So 2 Anlage per UPNP. Dabei möchte ich gerne, dass sie auch Bit-genau auf der Anlage ankommt.

MfG, Curio

grimes

Einen Teil liefert (rechtsklick) track|Properties|Details Die gesamte Kette kennt foobar2000 nicht. Das Output Device steht unter File|Preferences|Playback|Output. Vielleicht liefert das ja ein plugin (UPNP).

TomPro


Curio

Die Darstellung der Übertragungskette mit Foobar2000 kann ich also vergessen. Ok, ich werd's überleben.

@ TomPro
Vielen Dank für den Link. Sind die Verhältnisse bei mir auf Grund der drahtlosen Übertragung nicht grundsätzlich andere als in dem Link. Durch die Übertragung per DLNA/UpnP im Wlan-Netz spielen doch Konvertierung und Resampling durch die Soundkarte des Laptops keine Rolle, oder? Wenn ich also per Foobar2000 eine DSD Datei abspiele, müsste sie doch 1:1 auf der Anlage ankommen, da diese mit bis zu 32 bit und 192 kHz umgehen kann?

Gruß, Curio

TomPro

OK ich versuche es mal (technisch nicht immer korrekt aber vereinfacht für Nichttechniker) aufzudröseln und zu erklären:

1.
Ob ich Kupfer, Lichtwellenleiter oder Drahtlose Verbindungen in der digitalen Welt benutze spielt für die Daten selber keine Rolle. Hinten muss das rauskommen was ich Vorne reinstecke, ohne jegliche Veränderung. Dafür haben die entsprechenden Datenprotokolle der Übertragungswege zu sorgen, darin besteht ja der Vorteil der digitalen Übertragungswege gegenüber den analogen.

2.
DSD kann seine vermeintlichen Vorteile (denn ob dies wirklich Vorteile sind da streiten sich die Experten) nur innerhalb einer Kette ausspielen die ab der A/D Wandlung bis hin zur D/A Wandlung dafür speziell vorgesehen ist, also von einem Delta-Sigma-Wandler zum anderen Delta-Sigmar-Wandler ohne Bearbeitung des Signals. Das bedeutet, KEIN mischen, KEINE Pegeländerung, KEINE Klangveränderung ... des Signals.

Im Studio werden die Signale aber erst einmal bearbeitet bis sie Ihren endgültigen Mix erreichen, das geht aber digital nur mit PCM Signalen. Würde ich also im Studio Delta-Sigmar-Wandler einsetzten müsste ich die Signale erst einmal wieder nach PCM wandeln. Als User interessiert mich aber in meiner Betrachtung jetzt mal nur der fertige Mix z.B. auf meiner SACD, das bringt uns zu

3.
Im SACD-Player gelangt das DSD Signal von dem Datenträger, ohne jegliche Veränderung zum eingebauten Delta -Sigmar-Wandler und gelangt dann mit Vollpegel zum analogen Ausgang, von wo ich es zum analogen Verstärker führe um hier analog meine Abhörlautstärke einzustellen. Sollte ich mein Signal aber lieber digital an einer SPDIF oder AES/EBU Schnittstelle abgreifen wollen, so muss ich es erst einmal wieder nach PCM konvertieren.

4.
Möchte ich DSD-Daten-Fils von der Festplatte aus genießen, so muss der Datenstrom direkt auf einen Delta-Sigmar-Wandler geführt werden und die Abhörlautstärke kann dann im analogen Kreis angepasst werden. D/A-Wandler in einem Rechner oder auch in externen DAC's sind üblicherweise aber PCM-Wandler, also wieder eine Konvertierung.

5.
Wenn ich meine Abhörlautstärke schon in der digitalen Ebene einstellen möchte, so muss schon mal wieder vorher eine Wandlung nach PCM stattfinden und dann wird das Signal durch die Lautstärkenänderung ebenfalls in seiner Bitstuktur verändert.

Ergebnis: es gibt keine Bitgenaue Wiedergabe in der digitalen Welt, ich muß mich nur Fragen welche Veränderung stört mich jetzt WIRKLICH und nicht AKADEMISCH weil ich sie mathematisch beweisen kann. Dazu meine letzte Anmerkung:

Reduziere ich die Lautstärke um exakt 6 dB so wird das MSB (Most-Significant-Bit {wichtigste Bit}) negiert, das LSB (Least-Significant-Bit {unwichtigste Bit}) abgeschnitten und das Wort 1 zu 1 zum LSB hin verschoben. Bei exakt 12 dB werden die beiden MSBs negiert und die beiden LSB's abgeschnitten, bei exakt 18 dB die drei MSB's und LSB's entsprechend bearbeitet usw. Bei Werten die nicht in die 6 dB Schrittweite passen wird die komplette Bittstruktur inklusive Rundungsfehler im LSB verändert.

Bei einer Abtastratenwandlung werden künstliche Werte interpoliert deren Rundungsfehler sich bei den LSB's abspielen.

Die Fehlerkorrektur der Abtastung mittels Laser einer CD interpoliert die künstlich erzeugten Werte auf der ganzen Ebene der Bitstruktur.

Ergo:
Um eine CD Bitgenau auszulesen bedarf es schon etliche Kniffe, welche bei einem abspielen einer CD in Echtzeit nicht möglich sind, um die Fehlerkorrektur zu umgehen. Das Bitgenaue abspielen der digitalen Daten ist aber im allergünstigsten Fall nur dann möglich wenn ich den Datenstrom durch NICHTS verändere und ich die Abhörlautstärke erst auf analoger Ebene anpasse. Alles andere ist eine reine Akademische- oder Glaubensdiskussion, HIFI-Voodoo oder sonstiges.

Gruß TomPro