Fehler bei Benutzung der Pause- oder Stoptaste

Begonnen von Richy, 02. Dezember 2010, 16:19:29

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Richy

Ich habe folgendes Problem: Beim betätigen der foobar Pause Taste während des Abspielens einer Audio Datei wird die Wiedergabe zwar angehalten, aber der letzte digitale Wert der Audiodaten wird weiterhin gesendet. Das Ergebnis dieses Vorgangs mündet in einen digitalen DC Offset. Passiert das gerade wenn die Wellenform an ihrem höchsten Punkt ist, ist das Resultat auch ein maximaler digitaler DC Offset wert.
Setzt man in den "Advanced Preferences" von foobar die fade out Werte auf 0 ist dieser Vorgang auch sehr schön auf dem Peak Meter von foobar zu beobachten. Das Peak Meter zeigt diesen maximalen Wert bei mir dann auch statisch sehr schön an. Die Stoptaste erzeugt übrigens den gleichen Effekt ohne den Wert jedoch auf dem Peak Meter anzuzeigen.

Wandelt nun ein wie auch immer (bei mir über S/PDIF) angeschlossener DAC die digitale Gleichspannung in eine analoge Gleichspannung um dürfte jedem das Resultat klar sein. Bei nicht 100%tig funktionierender Schutzschaltung der Endstufen (Verstärker) ist das Ergebnis der sofortige Tod von Endstufen und Tieftonlausprechern der angeschlossenen Boxen. Meistens entscheidet eine kapazitive Kopplung in den analogen Ausgangsstufen eines DACs (Zeitkonstante) über die Dauer des Anliegens der resultierenden Gleichspannung an den analogen Chinch Ausgängen. Bei meinem DAC (Benchmark HDR) beträgt diese Zeitkonstante ca. 100 Sekunden. Lange genug für möglicherweise entstehende Rauchwolken und einem Totalschaden der angeschlossenen Geräte.

Meine Soundkarte ist übrigens eine ASUS Xonar Essence ST. Das erwähne ich deshalb, weil die Fachzeitschrift stereophile einen Test über genau diese Soundkarte veröffentlicht hat. Als Musik Player wurde foobar2000 verwendet. In diesem Test wird just genau über den von mir geschilderten Fehler geschrieben, dort aber die Soundkarte verantwortlich gemacht.
Link: http://www.stereophile.com/computeraudio/asus_xonar_essence_ststx_soundcards/

Nachdem ich nun mit dem ASUS Support seit ca. vier Monaten im Clinch wegen meiner 2 Essence ST Karten liege und die steif und fest behaupten, ich solle mal einen kompatiblen Player wie z.B. den Windows Media Player verwenden, habe ich nun tatsächlich einige andere Player getestet. Unter anderem den AIMP2 Player und den Player aus dem guten alten Brennprogramm Feurio. Und was soll ich sagen, das Symptom tritt mit diesen Playern nicht auf. Wie gesagt, mit foobar machen meine Basslautsprecher diese besagten 100 Sekunden einen mächtigen Hub mit einem ekligen dumpfen Geräusch, dann spricht die Schutzschaltung der Endstufen an. Mit den anderen Playern läuft alles perfekt.

Ich glaube daher inzwischen tatsächlich, daß foobar der Fehlerverursacher ist.

Und jetzt meine Frage an euch liebe Forenmitglieder! Könnt ihr das mal mit eurem foobar testen? Also, alle "fade out" Werte in den Advanced Preferences auf 0 stellen und dann mal wärend der Musikwiedergabe auf Pause drücken. Ist dann bei euch auf dem Peak Meter der Pegel auf 0, wo er hingehört oder wird noch ein statischer Pegel angezeigt?

Bitte meldet euch zahlreich.

Richy

Das ist äußerst enttäuschend. Niemand schafft es den Sachverhalt zu testen und zu antworten!

grimes

Meines Wissens nach ist fade in den Advanced Preferences dazu da, technisch bedingte Artefakte (z.B Knacksen) bei Trackwechsel und sonstigen Operationen zu eliminieren. Wie kommst Du auf die Idee das fade auf null setzen zu wollen?

Richy

War irgendwie klar, das solch ein Hinweis nun kommt. Wahrscheinlich waren meine Ausführungen einfach zu umfangreich. Es kostet natürlich unglaublich viel Mühe den ganzen Text aufmerksam durchzulesen.

Jetzt noch einmal zur Wiederholung! Der Fehler ist immer da, unabhängig von den eingestellten fade-out Werten. Und es handelt sich nicht um Knackser sondern der letzte digitale Wert des abgespielten Musik-Signals wird nach Betätigung der Pause- oder Stoptaste fröhlich weiter "gesendet".

Da dieses Verhalten nach dem Einstellen der "fade out" Werte auf 0 in den Advanced Preferences auch optisch sehr schön nach zu verfolgen ist, hatte ich die werten Leser meines Artikels um einen entsprechenden Test gebeten (unheimlich viel Mühe).

Weiterhin habe ich, auch noch einmal zur Wiederholung, dieses Fehlverhalten mit anderen Audioplayern, selbstverständlich alle mit ebenfalls deaktiviertem fade-out, getestet.

Dabei habe ich festgestellt, daß folgende Player den von mir beschriebenen Fehler nicht machen:
1.) AIMP2
2.) Player von Feurio (Brennprogramm)

Alle anderen Player die ich probierte zeigten das gleiche Fehlverhalten wie foobar2000.

Es ist für mich leider immer noch nicht geklärt, liegt es an den Treibern der Soundkarte (der Fehler tritt mit Asio und DS Treibern auf), oder liegt es am Player.

Um für mich Klarheit zu schaffen hatte ich um folgendes gebeten. Könnt ihr das mal mit eurem foobar testen? Also, alle "fade out" Werte in den Advanced Preferences auf 0 stellen und dann mal wärend der Musikwiedergabe auf Pause drücken. Ist dann bei euch auf dem Peak Meter der Pegel auf 0, wo er hingehört oder wird noch ein statischer Pegel angezeigt?

Danach dürft ihr die fade-out Werte gerne wieder auf den ursprünglichen Wert stellen.

Danke!

Richy

Noch etwas zum deaktivierten fade-out und den möglicherweise technisch bedingten Artefakten.

Sofern man Asio-Treiber verwendet hat die fade-out Funktion mit foobar sozusagen keine Funktion, sie funktioniert nämlich gar nicht. Der Entwickler hat die fade-out Funktion über DS programmiert. Könnt Ihr gerne auch mal selbst ausprobieren.

huber71

Bei diesem Ton wird auch nicht viel Resonanz kommen ... ;)

Nein, bei mir tritt zwar ein still stehender Pegelstand auf, der mündet aber nicht im Abrauchen meiner Komponenten (ASIO/AQVOX/Accuphase 302) - das ganze übrigens unabhängig davon, ob ich die fadeout-Werte auf 0 setze oder nicht

grimes

#6
Hab das jetzt mal ausprobiert. Mangels Peakmeter habe ich mit Spectrum analyzer getestet. Bei Pause wird das Spektrum eingefroren und nicht auf null gesetzt.
Der Entwickler von Foobar2000 wird möglicherweise behaupten, dass ist ein Feature, der Kritiker wird sagen, dass ist ein bug.

Meine Philosophie ist, dass das Verhalten in Ordnung ist, weil der Stream bei Pause ja nicht abgebrochen wird und der Frame quasi noch als "Standbild" vorhanden ist. (Sorry bin kein Techniker, sondern eher Musikfan)

Bei Stop wird bei mir der Stream abgebrochen und ich habe überhaupt kein Signal mehr. Woher soll es auch kommen!





Richy

Tut mit Leid. Aber ich empfand den Ton vom Administrator auch nicht gerade als besonders freundlich.

Auf jeden Fall freue ich mich, daß nun jemand konstruktiv geantwortet hat.

Also in diesem Test
Link: http://www.stereophile.com/computeraudio/asus_xonar_essence_ststx_soundcards/
wurde auch resümiert, das die digitale Gleichspannung nicht über den DAC weitergereicht wird.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Da ich schon seit vier Monate versuche die Sache in den Griff zu bekommen habe ich natürlich auch schon Kontakt mit Benchmark aufgenommen. Der Fehler hätte ja auch an diesem Gerät liegen können.

Mir wurde mitgeteilt, daß eigentlich alle DACs digitale Gleichspannungsanteile erst hinter dem Wandlerbaustein filtern. Und zwar durch eine simple kapazitive Kopplung zum nachfolgenden analogen Verstärker. Also ein Koppelkondensator ist im Signalweg. Nun hängt es von dem Wert dieses Bauteiles ab wie lange es braucht bis die Gleichspannung abgebaut ist. Benchmark hat aus Qualitätsgründen einen sehr hohen Wert gewählt. Die Zeitkonstante beträgt nach Auskunft des Herstellers ca. 100 Sekunden.
Wenn ich mir die Membrane meines Tieftonlautsprechers anschaue, bei moderater Lautstärkeeinstellung selbstverständlich, dauert es auch tatsächlich ca. diese Zeit, bis die Membran nach auslösen des Pause- oder Stopknopfes von foobar wieder in der Normalstellung angekommen ist.

Also es hängt nun ganz genau von der Zeitkonstante im DAC ab, wie sich der Fehler äußert. Ist die Zeitkonstante klein (kleiner Koppelkondensator im DAC) macht sich der Fehler nur durch ein kurzes Knackgeräusch bemerkbar. Ist die Zeitkonstante groß oder größer zeigt sich die Fehlererscheinung in Form der von mir beschriebenen Variante mit allen möglichen zwischenschritten.

Wie hast Du denn deinen AQVOX angeschlossen. Über S/PDIF oder über USB?
Ich habe den digitalen S/PDIF Ausgang meiner ASUS Xonar Essence ST mit dem Benchmark HDR DAC verbunden.
USB-Anschlüsse reichen bei mir jedenfalls die digitale Gleichspannung nicht weiter. Warum das so ist weiß ich nicht. Ich kann aber dauerhaft eine USB-Verbindung nicht benutzen, da der DAC 7m vom PC entfernt steht.

Fakt ist, da bei Dir auch ein stillstehender Pegelstand am Peak Meter zu beobachten ist, wird dieser Pegel auch bei Dir dauerhaft als digitale Gleichspannung gesendet. Das ist für mich schon mal schön zu wissen.
In dem Zusammenhang wäre es nun interessant zu wissen, wegen der foobar - Audiotreiberkombination und der Zuweisung des Fehlers, welche Soundkarte Du benutzt.




Richy


Richy

Kann ich bestätigen.

Bei Stop sehe ich auch kein Signal mehr auf dem Peak Meter.

Leider wird aber dennoch wie nach Betätigung des Pause Knopfes die digitale Gleichspannung weitergesendet wie eindeutig an der Membranen meiner Tieftöner zu sehen ist.

In dem Test
Link: http://www.stereophile.com/computeraudio/asus_xonar_essence_ststx_soundcards/
wurde die digitale Gleichspannung nicht als Feature verkauft, im Gegenteil, nur der Soundkarte zugeschrieben.

Nach euren Test bin ich aber nun ziemlich sicher, daß Foobar den Stream bei Betätigung der Pause- oder Stoptaste einfach  nicht auf 0 setzt. Wie gesagt, es gibt mindestens zwei Player, die den Stream auf 0 setzen (AIMP2, Feurio) und keine dauerhafte digitale Gleichspannung senden.

Schade nur, daß ich Foobar für mich als optimalen Player und Musikverwaltung auserkoren habe. Aber wenn meine Lautsprecher abrauchen?

grimes

Ich habe eine ASUS Xonar D1 über WASAPI. Es liegt im Pausenmodus keinerlei Signal am Kopfhörer bzw. Boxen an. Weder Brummen noch sonst was selbst bei voller Lautstärke. Keine tiefen Frequenzen...

Richy

Das ist korrekt. Die Koppelkondensatoren auf den Xonar Karten sind so klein, das der digitale DC Offset keine resultierende Gleichspannung im analogen Bereich erzeugen kann, auch nicht für wenige Sekunden. Da hast Du Glück gehabt.

Außerdem handelt es sich um Gleichspannung, da ist es auch korrekt das es nicht brummt. Es brummt nämlich nur bei Wechselspannung mit der entsprechend niedrigen Frequenz.

Mit der entsprechenden Gerätekonfiguration gibt es wie bei mir z.B. leider jede Menge Probleme mit der Gleichspannung.
Wie gesagt, in dem Test wird geschrieben, daß das Verhalten betreffs des digitalen Offsets nach Betätigung der Pause- und Stoptaste nicht dem Standard entspricht. Da müßte der foobar Entwickler an dem Verhalten nach dem Auslösen der Pause- und Stoptaste etwas ändern. Schadet doch niemandem, im Gegenteil, ist doch für alle vorteilhaft. Vielleicht kaufst Du dir ja auch mal einen externen DAC. Und dann freust Du dich doch auch wenn dann alles funktioniert

Richy

Mir fällt leider gerade auf, daß grimes leider auch eine Asus Xonar verwendet. Die Treiber sind mit den Xonar Essence Treibern weitestgehend identisch.

Die Frage ist also immer noch, sinds die Treiber der Asus Soundkarten oder ist foobar der Übeltäter.

Aufschluß kann also höchstens noch der "Akkordschreiber" geben, sofern der AQVOX nicht über USB oder eine Asus Xonar Soundkarte angeschlossen ist.

Möglicherweise kann ja mal jemand testen, der keine Asus Xonar eingebaut hat.

huber71

Der Akkordschreiber betreibt den AQVOX mit USB (notgedrungen) und damit auch mit ASIO Treiber ...

Richy

@Akkordschreiber
Also USB über USB-Asio Treiber und keine Asus Xonar.
Und trotzdem ein still stehender Pegelstand nach Betätigung der Pausetaste.

Ich gehe mal davon aus, daß dieser still stehende Pegelstand dann auch dauerhaft weiter gestreamt wird und lediglich wegen des Anschlusses über USB letztendlich geblockt wird.

Ich hatte den Benchmark kurzfristig auch über USB und USB-Asio Treiber angeschlossen und eindeutig auch keine Gleichspannungsproblem durch den digitalen DC-Offset. Das deckt sich also mit Deinen Beobachtungen. Sehr schön.

Probleme habe ich erst nach dem Anschluß meines Benchmark über S/PDIF bekommen.

Also wenn ich keinen Logikfehler mache scheint mir foobar der absolut Verdächtige zu sein, da auf dem Peak Meter auch ohne Asus Xonar Karte ein Pegelstand nach Betätigung der Pausetaste zu sehen ist.

Wieso eigentlich (notgedrungen) mit USB? Der AQVOX hat doch einen Koax Eingang, oder nicht?